Lernfelder und Bündelungsfächer
Beschreibung der Bündelungsfächer
Die Beschreibung der Bündelungsfächer verdeutlicht den Zusammenhang der Arbeits- und Geschäftsprozesse in gleichen oder affinen beruflichen Handlungsfeldern, die konstituierend für die jeweiligen Lernfelder sind. Die Lernfeldübersicht zeigt die Zuordnung der Lernfelder zu den Bündelungsfächern.
Werkstofftechnologie
Die im Fach Werkstofftechnologie erworbenen Kompetenzen befähigen die Schülerinnen und Schüler Werkstoff- und Bauteileigenschaften basierend auf dem Zusammenhang zwischen Aufbau, Belastung, Fertigungs- und Wärmebehandlungsverfahren zu ermitteln, zu beurteilen und zu beeinflussen.
Im ersten Ausbildungsjahr lernen die Schülerinnen und Schüler, die Einflüsse chemischer und produktionstechnischer Prozesse auf die Werkstoffeigenschaften zu beurteilen und physikalische Werkstoffeigenschaften zu ermitteln und auszuwerten. Dabei achten sie auf eine Reflexion der durchgeführten Messungen bzw. Prüfungen in Hinblick auf mögliche Optimierungsmöglichkeiten (LF 1, LF 2). Weiterhin liegt der Fokus darauf, dass die Schülerinnen und Schüler materialografische Schliffe und deren Qualität beurteilen. Sie erwerben dabei die Kompetenz, die erforderlichen Arbeitsschritte und die Techniken der Präparation eines Schliffs auszuführen und anzuwenden sowie die Qualität der Schliffe zu kontrollieren und die Ergebnisse zu bewerten (LF 4).
Das zweite Ausbildungsjahr dient den Schülerinnen und Schüler dazu, Kompetenzen auf dem Gebiet der gleichgewichtsnahen Wärmebehandlungen von Werkstücken zu erwerben. Dabei führen Sie Wärmebehandlungen durch, reflektieren die Ergebnisse der Wärmebehandlungsprozesse, beurteilen diese und suchen nach Optimierungsmöglichkeiten (LF 6). Weiterhin bewerten die Schülerinnen und Schüler physikalisch-chemische Werkstoffeigenschaften, indem sie umfassende Kenntnisse erwerben, um unterschiedliche Werkstoffe mit physikalisch-chemischen Untersuchungsmethoden zu untersuchen und anhand von Messergebnissen und technischen Regelwerken Werkstoffeigenschaften zu beurteilen (LF 7). Vervollständigt wird der Kompetenzerwerb in diesem Ausbildungsjahr durch die Fähigkeit, Gefüge und Gefügebestandteile von Eisenwerkstoffen, Nichteisenmetall-Legierung und Strukturen von Kunststoffen beurteilen zu können (LF 8).
Die Kompetenzen, Festigkeits- und Zähigkeitswerte einzustellen und Schadensanalysen systematisch durchzuführen (LF 11, LF 15) bilden den Schwerpunkt im dritten Ausbildungsjahr. Dabei führen die Schülerinnen und Schüler Wärmebehandlungsmaßnahmen nicht nur durch, sondern vergleichen und protokollieren die Ergebnisse und reflektieren die Durchführung der Wärmebehandlungen und diskutieren alternative Methoden (LF 11). Außerdem erwerben sie die Kompetenz, Schadensanalysen systematisch durchzuführen. In diesem Zusammenhang beachten sie technische Richtlinien, planen die Prüfungen und führen diese durch. Die Schülerinnen und Schüler präsentieren den Schadensbericht adressatengerecht inklusive Vorschlägen zur zukünftigen Schadensvermeidung (LF 15).
Im vierten Ausbildungsjahr erwerben die Schülerinnen und Schüler in den Fachrichtungen Metalltechnik, Wärmebehandlungstechnik und Kunststofftechnik die Kompetenz, Bruchflächen zu analysieren (LF 16a). In der Fachrichtung Wärmebehandlungstechnik werden zusätzlich Wärmebehandlungsprozesse ausgewählt und bewertet (LF 17c).
Prüfprozesse
In dem Fach Prüfprozesse erwerben die Schülerinnen und Schüler die Kompetenz, zerstörende und zerstörungsfeie Prüfverfahren auszuwählen, durchzuführen und die Ergebnisse zu bewerten. Zusätzlich erwerben sie die Kompetenz Verfahren des Qualitätsmanagements auszuwählen und anzuwenden.
Im ersten Ausbildungsjahr erwerben die Schülerinnen und Schüler die Kompetenz, mechanische Werkstoffeigenschaften an Metallen und Kunststoffen unter Berücksichtigung werkstoff- sowie auftragsspezifischer Anforderungen zu bestimmen (LF 3). Darüber hinaus ist ein weiterer Aspekt der Erwerb der Kompetenz, Oberflächenfehler an Bauteilen zerstörungsfrei zu ermitteln. Die Schülerinnen und Schüler führen weisungsgemäß und auftragsbezogen Prüfungen durch, bewerten die Prüfergebnisse und kontrollieren die Anzeigendokumentation. Die Prüfergebnisse werden beurteilt und präsentiert (LF 5).
Die Kompetenz, die Qualität von stoffschlüssigen Verbindungen zu beurteilen erlangen die Schülerinnen und Schüler im zweiten Ausbildungsjahr (LF 9). Sie machen sich dazu mit dem Entwerfen von Prüfplänen vertraut, führen Untersuchungen durch, bewerten und dokumentieren die Ergebnisse und diskutieren mögliche Verbesserungen. Weiterhin erwerben sie die Kompetenz, Ultraschall-, Wirbelstrom-, mobile Härteprüfungen und ambulante Metallografie durchzuführen (LF 10), indem sie sich einen Überblick über Prüfverfahren verschaffen, die Prüfung anweisungsgemäß durchführen und letztlich die Durchführung beurteilen und mögliche alternative Methoden diskutieren.
Im dritten Ausbildungsjahr stehen die Ermittlung von Festigkeitswerten in Langzeitversuchen sowie die Anwendung von Verfahren des Qualitätsmanagements im Mittelpunkt (LF 12, LF 13). Der Kompetenzzuwachs besteht darin, dass die Schülerinnen und Schüler Festigkeitswerte aus dynamischen und quasistatischen Langzeitversuchen ermitteln und interpretieren (LF 12). Darüber hinaus erweitern sie ihre Kompetenz, indem sie bei Kontrollen verchiedenster Vorgänge systematische Verfahren des Qualitätsmanagements und der Fehleranalyse anwenden. Zusätzlich erlangen die Schülerinnen und Schüler Kenntnisse und Fertigkeiten Prüfungen mit Hilfe elektromagnetischer Strahlung vorzubereiten und auszuwerten (LF 14).
Im vierten Ausbildungsjahr erlangen die Schülerinnen und Schüler der Fachrichtungen Kunststofftechnik und Metalltechnik die Kompetenz fachspezifische Untersuchungen zu planen und die Ergebnisse zu bewerten (LF 17a bzw. LF 17b). Für den Kompetenzerwerb in der Fachrichtung Systemtechnik liegt der Fokus auf dem Einsatz von ortsveränderlichen Durchstrahlungsprüfgeräten und dem zerstörungsfreien Prüfen in technischen Systemen (LF 16b, LF 17d). Von besonderer Bedeutung ist zudem, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse erläutern und die gewählte Vorgehensweise begründen.
Lernfeldübersicht
Lernfeld 1 | Lernfeld 2 | Lernfeld 3 | Lernfeld 4 | Lernfeld 5 |
---|---|---|---|---|
80 Std. Einflüsse chemischer und produktionstechnischer Prozesse auf die Werkstoffeigenschaften beurteilen |
60 Std. Physikalische Werkstoffeigenschaften ermitteln und auswerten |
100 Std. Festigkeitskennwerte, Verformungskennwerte und Härte ermitteln |
40 Std.
Materialografische Schliffe präparieren und deren Qualität beurteilen |
40 Std.
Bauteile zerstörungsfrei auf Oberflächenfehler prüfen |
Lernfeld 6 | Lernfeld 7 | Lernfeld 8 | Lernfeld 9 | Lernfeld 10 |
---|---|---|---|---|
80 Std. Gleichgewichtsnahe Wärmebehandlungen durchführen und auswerten |
40 Std. Physikalisch-chemische Werkstoffeigenschaften messtechnisch beurteilen |
60 Std. Gefüge makroskopisch und mikroskopisch beurteilen |
40 Std. Qualität von stoffschlüssigen Verbindungen beurteilen |
60 Std.
Ultraschall-, Wirbelstrom-, mobile Härteprüfung und ambulante Metallografie durchführen |
Lernfeld 11 | Lernfeld 12 | Lernfeld 13 | Lernfeld 14 | Lernfeld 15 |
---|---|---|---|---|
100 Std. Festigkeits- und Zähigkeitsmerkmale durch Wärmebehandlungen gezielt einstellen |
60 Std. Festigkeitskennwerte in Langzeitversuchen ermitteln |
40 Std. Verfahren des Qualitätsmanagements anwenden |
40 Std.
Mit elektromagnetischer Strahlung prüfen |
40 Std. Schadensanalysen durchführen |
Lernfeld 16a | Lernfeld 17a |
---|---|
40 Std. Bruchflächen analysieren |
100 Std. Metallische Werkstoffe und Produkte systematisch untersuchen |
Lernfeld 16a | Lernfeld 17b |
---|---|
40 Std. Bruchflächen analysieren |
100 Std. Kunststoffe und Kunststoffprodukte systematisch untersuchen |
Lernfeld 16a | Lernfeld 17c |
---|---|
40 Std. Bruchflächen analysieren |
100 Std. Wärmebehandlungsprozesse planen, steuern und überwachen |
Lernfeld 16b | Lernfeld 17d |
---|---|
40 Std. Ortsveränderliche Prüfgeräte zur Durchstrahlungsprüfung einsetzen |
100 Std. Zerstörungsfreie Prüfungen in Technischen Systemen durchführen |