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Lernfelder und Bündelungsfächer

Beschreibung der Bündelungsfächer

Die Beschreibung der Bündelungsfächer verdeutlicht den Zusammenhang der Arbeits- und Geschäftsprozesse in gleichen oder affinen beruflichen Handlungsfeldern, die konstituierend für die jeweiligen Lernfelder sind. Die Lernfeldübersicht zeigt die Zuordnung der Lernfelder zu den Bündelungsfächern.

Planung von kreislauf- und abfallwirtschaftlichen Prozessen

Das Fach Planung von kreislauf- und abfallwirtschaftlichen Prozessen bündelt alle Lernfelder, deren Schwerpunkte auf der Planung von umwelttechnischen Prozessen im Hinblick auf die Sicherheit am Arbeitsplatz sowie der geeigneten Hygienekonzepte bis hin zur vollständigen Planung der Disposition verschiedener Stoffströme liegen. In diesem Kontext werden die Prozesse der biologischen Abfallbehandlung und deren Nachhaltigkeit behandelt.

Im ersten Ausbildungsjahr erwerben die Schülerinnen und Schüler die grundlegenden Kompetenzen chemische, biologische und physikalische Gefahren zu erkennen. Sie nutzen valide Informationsquellen, um Gefahren vorzubeugen und sich vor diesen zu schützen. Dabei entscheiden sie sich für eine sinnvolle Vorgehensweise und übernehmen Verantwortung für sich selbst und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie wählen die geeignete persönliche Schutzausrüstung und andere Hilfsmittel und Maßnahmen anhand der akuten Situation aus und dokumentieren ihr Vorgehen. Sie kontrollieren ihre Maßnahmen mithilfe von eigenen Dokumentationen und reflektieren deren Einhaltung im Team (LF 1).

Im zweiten Ausbildungsjahr bauen die Schülerinnen und Schülern Kompetenz im Umgang mit den Prozessen der biologischen Abfallbehandlung auf. Sie unterscheiden hierbei in anaerobe und aerobe Teilprozesse und erkennen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der biologischen Abfallbehandlung in unterschiedlichen Systemvarianten. Darüber hinaus erwerben sie Kenntnisse in der Vergärung als zusätzliche Möglichkeit der Abfallreduzierung und Energiegewinnung. Sie beeinflussen die Parameter der Kompostierung im Sinne einer Optimierung der Abfallbehandlung. Mithilfe von rechtlichen Vorgaben sind sie in der Lage, Qualitätskriterien auf das Endprodukt anzuwenden und ihre Vorgehensweise zu dokumentieren. Die Schülerinnen und Schüler bewerten die biologische Abfallbehandlung im Sinne der Nachhaltigkeit und der Bedeutung für die Gesellschaft (LF 7).

Im dritten Ausbildungsjahr erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen in der Planung von umwelttechnischen Prozessen im Hinblick auf die Disposition von Abfällen. Sie führen Kalkulationen im Hinblick auf Müllfahrzeuge und Müllsammelbehälter durch und berücksichtigen dabei Kundenanforderungen und betriebliche Belange. Sie sind vertraut mit den Faktoren, welche eine effiziente Tourenplanung beeinflussen. Es werden effiziente Verwertungswege ausgewählt, indem die Kosten für Personen, Fahrzeuge und Behälter unter Zuhilfenahme von elektronischen Datenverarbeitungsprogrammen kalkuliert werden. Die Schülerinnen und Schüler nehmen das Kundenfeedback als konstruktive Kritik wahr und leiten daraus qualitätssichernde Handlungsalternativen ab (LF 9).

Analyse von umwelttechnischen Prozessen in der Kreislauf- und Abfallwirtschaft

Das Fach Analyse von umwelttechnischen Prozessen in der Kreislauf- und Abfallwirtschaft bündelt alle Lernfelder, deren Schwerpunkt auf dem aufgabenbezogenen und sicheren Einsatz von Arbeitsstoffen liegt. Des Weiteren werden Belastungen für ökologische Kreisläufe definiert und Möglichkeiten zu deren Minimierung aufgezeigt. In diesem Kontext werden Abfälle korrekt eingestuft und davon abgeleitet gesammelt und unter Berücksichtigung aller Sicherheitsaspekte transportiert. Die den Abfallentsorgungsanlagen zugeführten Abfälle werden nach gesetzlichen Vorgaben untersucht und der Betrieb der Anlagen kontinuierlich überwacht.

Im ersten Ausbildungsjahr analysieren die Schülerinnen und Schüler Arbeitsstoffe im Sinne ihrer betrieblichen Arbeitsaufträge. Bei deren Umsetzung planen sie die Prozesse unter Beachtung der gebotenen Gesundheits- und Arbeitsschutzmaßnahmen. Sie erwerben die Kompetenz, die benötigten Quantitäten stöchiometrisch zu berechnen und wägen dabei Gefahren für Mensch und Umwelt ab. Die Bestimmung von Umweltparametern erfolgt unter Berücksichtigung von Betriebsanweisungen. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den anthropogenen Einfluss auf ökologische Kreisläufe und den Naturhaushalt. Sie stellen Maßnahmen zur Minimierung von möglichen Umweltbelastungen dar. Durch Kenntnisse von Tätigkeiten anderer umwelttechnischer Berufsgruppen können die Schülerinnen und Schüler Wechselwirkungen und mögliche Synergieeffekte nachvollziehen. Darüber hinaus hinterfragen sie ihr eigenes Handeln im privaten Umfeld sowie in der beruflichen Tätigkeit (LF 2, LF 3).

Im zweiten Ausbildungsjahr erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenz, indem sie Abfallarten korrekt einstufen und daraus Vorgaben für deren Sammlung und Transport ableiten. Sie nutzen dazu Sicherheitsvorschriften aus aktuellen digitalen Informationsquellen. Es wird mithilfe von rechtlichen Vorgaben zwischen gefährlichen und nicht gefährlichen Abfallarten unterschieden (LF 5).

Im dritten Ausbildungsjahr vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenz bei der Untersuchung von Abfällen. Sie machen sich mit den relevanten Parametern und Bestimmungsmaßnahmen der Probenahme vertraut und dokumentieren ihren Arbeitsprozess in einem Probenahmeprotokoll. Die gewonnenen Ergebnisse werden auf Plausibilität und Genauigkeit mithilfe der Qualitäts- und Gütekriterien technischer Regelwerke überprüft (LF 8).

Betrieb und Überwachung von abfalltechnischen Anlagen

Das Fach Betrieb und Überwachung von abfalltechnischen Anlagen bündelt alle Lernfelder, welche sich im Allgemeinen mit dem Betrieb technischer Anlagen sowie im Speziellen mit der chemisch-physikalischen sowie der mechanischen Aufbereitung von Abfällen befassen. Darüber hinaus wird die Verwertung und Beseitigung unterschiedlicher Abfallströme behandelt.

Im ersten Ausbildungsjahr liegt der Schwerpunkt des Wissenserwerbs in Kenntnissen zum Aufbau von Rohrleitungsnetzen, die anhand von Plänen und Fließbildern erschlossen werden. In diesem Zusammenhang lernen die Schülerinnen und Schüler Verbindungstechniken, Armaturen und Kennzeichnungen von Rohrleitungen sowie deren Werkstoffe kennen. Darüber hinaus wird ihnen die Kompetenz vermittelt, die Funktionsweisen von Messeinrichtungen umwelttechnischer Anlagen erläutern zu können. In diesem Zusammenhang wenden sie naturwissenschaftliche und mathematische Gesetzmäßigkeiten an (LF 4).

Im zweiten Ausbildungsjahr wird die Kompetenz der Schülerinnen und Schüler erweitert auf die Auswahl geeigneter Nachweisverfahren im Sinne der Abfallbehandlung und -aufbereitung. Sie beschreiben grundlegende Möglichkeiten, die Abfälle chemisch-physikalisch und mechanisch aufzubereiten bzw. zu behandeln. Sie berücksichtigen hierbei aktuelle Qualitäts- und Umweltbestimmungen. Die Anwendbarkeit der geplanten Maßnahmen zur Abfallbehandlung werden im Sinne des Qualitätsmanagements auf Durchführbarkeit, Plausibilität und Reproduzierbarkeit geprüft (LF 6).

Im dritten Ausbildungsjahr liegt der Schwerpunkt des Kompetenzerwerbs auf der Verwertung und Deponierung von Abfällen. Dies bezieht sich vor allem auf Abfallströme, Abfallentsorgungsanlagen und die Funktionsweise einzelner Bauteile umwelttechnischer Anlagen. Im Sinne der Abfallentsorgung machen die Schülerinnen und Schüler sich mit Deponieklassen und den Sicherheitsvorkehrungen bei überwachungsbedürftigen Abfällen vertraut. Sie planen die Abfallentsorgung vor dem Hintergrund rechtlicher Grundlagen und beachten betriebliche Sicherheitsregeln. Sie treffen Maßnahmen zur Minimierung von Emissionen und dokumentieren diese. Darüber hinaus reflektieren sie die durchgeführten Maßnahmen (LF 10).

Lernfeldübersicht

1. Ausbildungsjahr
Lernfeld 1 Lernfeld 2 Lernfeld 3 Lernfeld 4

60 Std.

Am Arbeitsplatz sicher arbeiten

80 Std.

Arbeitsstoffe handhaben

60 Std.

Ökologische Kreisläufe schützen und Belastungen minimieren

80 Std.

Umwelttechnische Anlagen und Leitungsnetze betreiben

2. Ausbildungsjahr
Lernfeld 5 Lernfeld 6 Lernfeld 7

120 Std.

Abfälle einstufen, sammeln und transportieren

100 Std.

Abfälle chemisch-physikalisch und mechanisch behandeln

60 Std.

Abfälle biologisch behandeln

exemplarische Lernsituation

3. Ausbildungsjahr
Lernfeld 8 Lernfeld 9 Lernfeld 10

100 Std.

Abfälle untersuchen und abfallwirtschaftliche Anlagen überwachen

80 Std.

Abfälle disponieren

100 Std.

Abfälle verwerten und deponieren

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