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Lernfelder und Bündelungsfächer

Beschreibung der Bündelungsfächer

Die Beschreibung der Bündelungsfächer verdeutlicht den Zusammenhang der Arbeits- und Geschäftsprozesse in gleichen oder affinen beruflichen Handlungsfeldern, die konstituierend für die jeweiligen Lernfelder sind. Die Lernfeldübersicht zeigt die Zuordnung der Lernfelder zu den Bündelungsfächern.

Betrieb und Überwachung von abwassertechnischen Anlagen

Das Fach Betrieb und Überwachung von abwassertechnischen Anlagen bündelt alle Lernfelder, die sich mit dem sicheren Arbeiten, dem Betreiben von umwelttechnischen Netzen und Anlagen (auch der elektrischen) sowie der mechanischen Abwasserreinigung unter Berücksichtigung von Steuer- und Regelungstechnik befassen.

Im ersten Ausbildungsjahr erwerben die Schülerinnen und Schüler die Kompetenzen, sich mit ihrem Arbeitsplatz hinsichtlich potenzieller chemischer, biologischer und physikalischer Gefahren für sich und andere vertraut zu machen. Die Schülerinnen und Schüler informieren sich durch Gefährdungsbeurteilungen und Betriebsanweisungen der jeweils auszuführenden Tätigkeiten über die notwendigen Schutz- und Hygienemaßnahmen, die Sicherheitsvorkehrungen am Arbeitsplatz sowie die Gefahren des elektrischen Stroms. Die Schülerinnen und Schüler planen den nachhaltigen Einsatz von Hilfs- und Werkstoffen unter Berücksichtigung alternativer Lösungsmöglichkeiten im Team. Sie ermitteln zum Betreiben der Anlage Daten, dimensionieren Anlagenteile und führen technische Berechnungen durch. Sie beachten naturwissenschaftliche und mathematische Gesetze und setzen Messgeräte für Anlagen und Netze im umwelttechnischen Bereich anwendungsbezogen ein (LF 1, LF 4).

Im zweiten Ausbildungsjahr erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen auf die Planung der nachhaltigen Instandhaltung elektrischer Anlagen unter der Einhaltung der Sicherheitsanforderungen. Die Schülerinnen und Schüler berücksichtigen die Art der Stromversorgung und die vorhandenen Maßnahmen gegen elektrischen Schlag. Sie führen Sichtprüfungen von Geräten und Betriebsmitteln durch und stellen dabei Beschädigungen fest. Bei Beschädigungen beurteilen sie die Auswirkungen auf die Anlage. Sie tauschen, wenn notwendig, Betriebsmittel systemgleich aus und nehmen diese anschließend in Betrieb. Die Schülerinnen und Schüler erfassen die Trennprinzipien und die Funktionsweise der Anlagen der mechanischen Reinigungsstufe. Sie planen im Team die nachhaltige und gezielte Instandhaltung der Apparate und Hebeanlagen. Weiter halten sie die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen, die erhöhten Hygieneforderungen und rechtliche Grundlagen ein. Die Schülerinnen und Schüler überwachen die Anlagen der mechanischen Reinigungsstufe und führen Kontrollgänge durch (LF 7, LF 9).

Im dritten Ausbildungsjahr werden Kompetenzen vermittelt, mit denen die Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, Abwasserbehandlungsanlagen zu steuern und zu regeln. Sie planen die Bedienung, Kontrolle und Instandhaltung von Mess-, Steuerungs- und Regelungseinrichtungen und berücksichtigen die Verfahren zur Messung von Füllständen, Volumina, Durchflüssen und weiteren Qualitätsparametern. Die Schülerinnen und Schüler überwachen Prozesse und Parameter von Abwasserbehandlungsanlagen nach dem Stand der Technik und nutzen gängige Messverfahren sowie Steuerungs- und Regelungstechniken. Sie prüfen die Funktionsfähigkeit der Steuerungen und Regelungen und nehmen notwendige Einstellungen vor. Sie erkennen Störungen und beheben diese (LF 15).

Analyse von abwassertechnischen Prozessen

Das Fach Analyse von abwassertechnischen Prozessen bündelt alle Lernfelder, die sich mit dem Handhaben von Arbeitsstoffen, der Beprobung und Untersuchung von Abwasser und der Behandlung von Schlämmen und Abwasser befassen.

Im ersten Ausbildungsjahr erwerben die Schülerinnen und Schüler die Kompetenz, den betrieblichen Arbeitsauftrag zu analysieren und sich unter Berücksichtigung stoffspezifischer Eigenschaften über den Einsatz und das Gefahrenpotenzial geeigneter Arbeitsstoffe zu informieren. Die Schülerinnen und Schüler planen die Umsetzung des Arbeitsauftrags unter Beachtung der gültigen Regeln des Gesundheits- und Arbeitsschutzes. Sie wählen geeignete Geräte und Materialien aufgabengerecht aus, berechnen die benötigten Quantitäten und richten ihre Arbeitsplätze ein. Sie ermitteln die Gefährlichkeit von Arbeitsstoffen und leiten Maßnahmen zu Lagerung, Verpackung, Kennzeichnung und Transport sowie zur Handhabung ab. Sie wägen Gefahren für Menschen und Umwelt ab. Die Schülerinnen und Schüler führen unter Berücksichtigung von Betriebsanweisungen die Bestimmung von ausgewählten Parametern durch. Sie gehen mit Arbeits- und Gefahrstoffen bei berufsspezifischen Tätigkeiten ressourcenschonend um (LF 2).

Im zweiten Ausbildungsjahr erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen darauf, sich die Arten der Probenahme an unterschiedlichen Orten zur Prozesskontrolle in abwassertechnischen Anlagen zu erschließen. Sie machen sich mit den Methoden der Probenkonservierung und der Dokumentation – auch digital – vertraut und erkunden Bestimmungsmethoden für Abwasserparameter. Die Schülerinnen und Schüler entwerfen einen Probenahmeplan unter Beachtung der rechtlichen Grundlagen und organisieren die Durchführung der Probenahme. Sie stellen nötige Entnahmegeräte, Probenflaschen, Messgeräte und Hilfsmittel zusammen. Sie bereiten die erforderlichen Arbeitsmittel für den Einsatz vor und treffen Vorkehrungen für die Konservierung und den Transport der Proben. Die Schülerinnen und Schüler führen Probenahmen in abwassertechnischen Anlagen oder auch bei Indirekteinleitern unter Beachtung des Arbeitsschutzes durch. Sie bestimmen ausgewählte Parameter vor Ort und füllen ein Probenahmeprotokoll aus. Sie bestimmen organoleptische und physikalische Parameter im Abwasser (LF 5).

Im dritten Ausbildungsjahr werden die Kompetenzen erworben, um Abwasser biologisch und chemisch zur Entlastung von Gewässern zu reinigen sowie Schlämme zu behandeln, um sie einer Verwertung zuzuführen. Die Schülerinnen und Schüler nehmen Proben von Abwasser, Schlämmen und Reststoffen unter Beachtung des Gesundheitsschutzes und füllen das Probenahmeprotokoll sorgfältig aus. Sie untersuchen Abwasser mithilfe von Betriebsmethoden auf verschiedene Parameter (LF 11, LF 12, LF 14).

Instandhaltung von umwelttechnischen Anlagen

Das Fach Instandhaltung von umwelttechnischer Anlagen bündelt alle Lernfächer, die den Schutz ökologischer Kreisläufe und die Minimierung von Belastungen zum Inhalt haben. Darüber hinaus wird das Fördern von Stoffen bis hin zur Instandhaltung von Anlagen der Ortsentwässerung betrachtet.

Im ersten Ausbildungsjahr werden Kompetenzen vermittelt, mit deren Hilfe sich die Schülerinnen und Schüler mit anthropogenen Einflüssen auf ökologische Kreisläufe und mit der Wirkung umwelttechnischer Anlagen auf den Naturhaushalt vertraut machen. Die Schülerinnen und Schüler erkundigen sich auch mithilfe digitaler Medien und in einer Fremdsprache über die Abläufe und Zusammenhänge in den ökologischen Kreisläufen. Sie erfassen die Auswirkungen der Einflüsse auf die Kreisläufe und ermitteln Möglichkeiten zur Minimierung von Umweltbelastungen. Sie verschaffen sich einen Überblick über mögliche Technologien der Energieerzeugung. Die Wechselwirkungen der umwelttechnischen Berufe untereinander und deren Einfluss auf den Schutz der ökologischen Kreisläufe vollziehen die Schülerinnen und Schüler nach (LF 3).

Im zweiten Ausbildungsjahr erfolgt eine Kompetenzerweiterung mit dem Schwerpunkt, sich einen Überblick zu verschaffen über die Aufgaben, die zum Fördern von Stoffen (feste, flüssige und gasförmige Stoffe) in abwassertechnischen Anlagen (Fließschemata) zu erledigen sind. Ein weiterer Focus liegt darauf, sich mit den Aufgaben zum Inspizieren und Reinigen von Entwässerungssystemen vertraut zu machen. Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über verschiedene Abwasserarten und deren Anfall. Sie identifizieren Anforderungen an Entwässerungssysteme unter Beachtung rechtlicher Grundlagen. Die Schülerinnen und Schüler planen die nachhaltige und gezielte Förderung von Stoffen unter der Berücksichtigung vorhandener Schäden und arbeiten alternative Möglichkeiten zum Beheben der Schäden und deren Ursachen aus (LF 6, LF 8).

Im dritten Ausbildungsjahr erwerben die Schülerinnen und Schüler die Kompetenz, Betriebsstörungen zu beurteilen, elektrische Betriebsmittel wie Motoren und Pumpen systemgleich auszutauschen und wieder in Betrieb zu nehmen. Die Schülerinnen und Schüler erkunden, auch unter Nutzung digitaler Medien, die erforderlichen Geräte, Materialien und Verfahren zur Reinigung und Sanierung von Anlagenteilen des Regenwasserbewirtschaftungssystems. Sie entwickeln ein Verständnis für das Zusammenwirken der Netzinformations-, Frühwarn- und Hochwasserwarnsysteme. Die Schülerinnen und Schüler entwerfen Arbeitspläne und treffen Vorkehrungen zur Durchführung anfallender Arbeiten und inspizieren, pflegen und reinigen Regenwasserbewirtschaftungsanlagen. Sie beseitigen lokale Schäden, dokumentieren Auffälligkeiten auch in digitaler Form und kontrollieren beim Auftreten dieser die Auslegung des Systems (LF 10, LF 13).

Lernfeldübersicht

1. Ausbildungsjahr
Lernfeld 1 Lernfeld 2 Lernfeld 3 Lernfeld 4

60 Std.

Am Arbeitsplatz sicher arbeiten

80 Std.

Arbeitsstoffe handhaben

60 Std.

Ökologische Kreisläufe schützen und Belastungen minimieren

80 Std.

Umwelttechnische Anlagen und Leitungsnetze betreiben

2. Ausbildungsjahr
Lernfeld 5 Lernfeld 6 Lernfeld 7 Lernfeld 8 Lernfeld 9

60 Std.

Abwasser beproben und untersuchen

60 Std.

Stoffe fördern

40 Std.

Anlagen elektrisch betreiben

80 Std.

Kanäle und Bauwerke inspizieren und reinigen

40 Std.

Abwasser mechanisch reinigen

3. Ausbildungsjahr
Lernfeld 10 Lernfeld 11 Lernfeld 12 Lernfeld 13 Lernfeld 14 Lernfeld 15

40 Std.

Elektrische Geräte anschließen

40 Std.

Abwasser biologisch und chemisch reinigen

40 Std.

Schlämme behandeln

40 Std.

Regenwasser bewirtschaften

60 Std.

Abwasserinhaltsstoffe bestimmen und Schlämme untersuchen

60 Std.

Abwassertechnische Anlagen steuern und regeln

exemplarische Lernsituation

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