Bildungsgänge/Bildungspläne

Das Fach Planung und Vorbereitung von Baumaßnahmen bündelt alle Lernfelder, deren Schwerpunkte sich auf die Vorbereitung baulicher Maßnahmen erstrecken. Dazu gehören das Einrichten und Sichern von Arbeitsstellen sowie das Herstellen gesicherter Gräben und Baugruben.

Im ersten Ausbildungsjahr liegt die Betonung auf der Befähigung der Schülerinnen und Schüler, unter Einsatz von handgeführten Werkzeugen und Maschinen einfache Bautätigkeiten, wie z. B. das Ausschachten und Sichern einer Baugrube, auszuführen. Sie berücksichtigen hierbei besonders den Umgang mit dem anfallenden Bodenaushub, sichern den Graben mit einem traditionellen Holzverbau, führen einfache Vermessungsarbeiten durch und beachten die Unfallverhütungsvorschriften (LF 1, LF 2, LF 5).

Schwerpunkt des zweiten Ausbildungsjahres ist die Einrichtung und Sicherung von Arbeitsstellen im Verkehrsraum und die Herstellung gesicherter Leitungsgräben bzw. kleiner Baugruben. Eine Kompetenzerweiterung erfolgt durch die Sensibilisierung möglicher Gefahrenquellen im Straßenbereich sowie die Bestimmung der Abmessungen der Gräben und Baugruben. Darüber hinaus erweitern die Lernenden ihre Kenntnisse über geeignete Maßnahmen zur Wasserhaltung und den umweltbewussten Abtrag von Oberflächen und des Bodenaushubs (LF 7, LF 8).

Im dritten Ausbildungsjahr wird die Planungskompetenz der Schülerinnen und Schüler auf die Herstellung großer Baugruben erweitert. Komplexere Maßnahmen zur Sicherung großer Baugruben werden erforderlich. Dabei sind geeignete Verfahren zur Wasserhaltung und der dadurch entstehende Einfluss auf die Umwelt zu berücksichtigen (LF 12).

Das Fach Herstellung von Infrastrukturleitungen und Kanalbauwerken bündelt die Lernfelder, in denen eine unterirdische Infrastruktur erbaut wird. Im Mittelpunkt steht der Kompetenzerwerb zum Bau komplexerer Kanalbauwerke mit dem Einbau von Abwasserleitungen als Freispiegel- und Druckrohrleitung.

Im ersten Ausbildungsjahr erwerben die Schülerinnen und Schüler die Kompetenz, aus künstlichen Mauersteinen einfache Kanalbauwerke zu mauern. Unter Einsatz von handgeführten Werkzeugen und Maschinen erstellen sie anhand von Skizzen und Ausführungszeichnungen ein einschaliges Mauerwerk (LF 3).

Im zweiten Ausbildungsjahr erfolgt eine Kompetenzerweiterung, indem gemauerte oder aus Fertigteilen gebaute Kanalbauwerke hergestellt werden. Zudem werden die Kanalbauwerke mit Infrastrukturleitungen im Freispiegelgefälle, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen, verbunden. Beim Einbau der Infrastrukturleitungen erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenz, indem sie geeignete Lastaufnahmemittel und Anschlagmittel wählen und die Unfallverhütungsvorschriften beachten (LF 9, LF 10).

Auf Basis der erworbenen Kompetenzen sind die Schülerinnen und Schüler im dritten Ausbildungsjahr in der Lage, komplexere Kanalbauwerke als Sonderbauwerke der Abwassertechnik aus verschiedenen Materialien herzustellen. Zudem erweitern sie ihre Kompetenz, Abwasserleitungen als Freispiegel- und Druckrohrleitungen auftragsgemäß einzubauen (LF 13, LF 14).

Das Fach Wiederherstellung von Verkehrsflächen und Sanierung von Kanalsystemen bündelt die Lernfelder, deren Inhalt entweder die Wiederherstellung von Verkehrsflächen nach einem Straßenaufbruch ist oder die Überprüfung und Sanierung von bestehenden Kanalsystemen umfasst.

Im ersten Ausbildungsjahr sind die Schülerinnen und Schüler in der Lage, mit geeigneten Baumaterialien kleinere Wiederherstellungs- und Sanierungsmaßnahmen durchzuführen, wie zum Beispiel ein bewehrtes Schachtfundament aus Beton herzustellen oder ein unterirdisches Bauteil zu beschichten. Dabei beachten sie die Unfallverhütungsvorschriften (LF 4, LF 6).

Im zweiten Ausbildungsjahr erfolgt die Erweiterung der Kompetenz im Bereich der Wiederherstellung von Verkehrsflächen aus Pflaster- und Plattenbelägen sowie aus Asphalt nach Aufgrabungen. Die Lernenden beachten dabei den ursprünglichen Aufbau des Oberbaus einer Straße und bestimmen die Mengen nachhaltiger Einbaumaterialien. Die Schülerinnen und Schüler besitzen die Fähigkeit u. a. die Maßgenauigkeit und den Verdichtungsgrad zu überprüfen (LF 11).

Die Schülerinnen und Schüler erweitern im dritten Ausbildungsjahr ihre Kompetenz, den Zustand bestehender Kanalsysteme zu ermitteln und diese mit grabenlosen Verfahren zu sanieren. Sie analysieren hierbei insbesondere Schadensbilder in Kanalsystemen (LF 15).