Lernfelder und Bündelungsfächer
Lernfeldübersicht und Zuordnung zu den Bündelungsfächern
Der Rahmenlehrplan für den zweijährigen Ausbildungsberuf Verkäuferin/Verkäufer ist inhaltsgleich mit den Lernfeldern der ersten beiden Ausbildungsjahre für den Ausbildungsberuf Kauffrau im Einzelhandel/Kaufmann im Einzelhandel
Kundenkommunikation und -service
In diesem Fach werden die Kompetenzen entwickelt, die vorrangig auf kundenorientiertes Verkaufen und das Anbieten und Erbringen von Serviceleistungen gerichtet sind. Übergreifende Zielsetzung der im Fach gebündelten Lernfelder bildet damit die kundenorientierte Kommunikation sowie das kundenbezogene Verhalten in zunehmend komplexeren Lernsituationen. Da die damit verbundenen beruflichen Handlungen an konkrete Waren gebunden sind, werden Warenkenntnisse aus der Praxis einbezogen. Ebenso werden Techniken zum Erwerb von Warenkenntnissen vermittelt.
Das erste Ausbildungsjahr stellt den Umgang mit der einzelnen Kundin oder dem einzelnen Kunden in einfachen störungsfreien Verkaufssituationen in den Vordergrund. Erworben werden grundlegende wichtige Elemente der Verkaufs- und Gesprächstechniken. Angemessene körpersprachlicher Elemente sind einbezogen (LF 2).
Häufig vollzieht sich der Erstkontakt mit der Kundin oder dem Kunden an der Kasse. Situationsangemessene kundenbezogene Kommunikation ist in diesem Einsatzgebiet ebenso notwendig wie Kompetenzen zur Kundenbindung. Darüber hinaus erfordert dieser Handlungsbereich den sicheren Umgang mit Bargeld, Kundenkarten, Gutscheinen und dem vorhandenen Kassensystem (LF 3).
Im zweiten Ausbildungsjahr werden kommunikative Kompetenzen zur Bewältigung von konflikthaften und komplexen Verkaufssituationen unter Anleitung geübt und weiterentwickelt (LF 10).
Warenbezogene Prozesse
In diesem Fach sind die Lernfelder zusammengefasst, deren Schwerpunkte warenbezogene Prozesse und die Bedeutung der Ware für den kundenorientierten Einzelhandelsbetrieb in den Vordergrund stellen. Dabei wird der Weg der Ware vom Lieferanten zur Kundin/zum Kunden analysiert und gestaltet.
Der Schwerpunkt im ersten Ausbildungsjahr liegt auf den verschiedenen Möglichkeiten zur Präsentation von Waren. Dabei beachten die Schülerinnen und Schüler die ihnen durch den Betrieb vorgegebenen Besonderheiten der Betriebs- und Verkaufsform und des Sortiments, allgemeine Regeln von Warenpräsentation sowie verkaufspsychologische Elemente (LF 4).
Werbung und Verkaufsförderung sind elementare Bestandteile warenbezogener Prozesse an denen die Schülerinnen und Schüler mitwirken. Dabei erfolgt der Einsatz typischer Serviceleistungen und Verpackungsmaterialien unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten (LF 5).
Ökonomische, rechtliche und ökologische Gesichtspunkte spielen auch bei der Warenbeschaffung als Ausgangspunkt der warenbezogenen Prozesse im zweiten Ausbildungsjahr eine entscheidende Rolle. Ausgehend von den Daten des Warenwirtschaftssystems berücksichtigen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Bezugsquellen, deren Konditionen und Preise. Die erhaltenen Informationen stellen sie unter Berücksichtigung erlernter Präsentationstechniken vor (LF 6).
Der Wareneingang wird überwacht, Waren werden geprüft und fachgerecht gelagert. Bei Störungen in warenbezogenen Beschaffungsprozessen werden Maßnahmen zur weiteren Mangelbearbeitung eingeleitet. Unter Einsatz von informations- und kommunikationstechnischen Systemen werden Belege erfasst und ausgewertet. Sowohl im Lager als auch beim Umgang mit Verpackungen werden nicht nur ökonomische und rechtliche Aspekte sondern auch ökologische Überlegungen beachtet (LF 7).
Wirtschafts- und Sozialprozesse
In den Lernfeldern dieses Faches sind Schülerinnen und Schüler als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingebunden in vielfältige Wirtschafts- und Sozialprozesse in ihren Betrieben, der Gesamtwirtschaft und der Gesellschaft. Sie erfahren, dass persönliche mikroökonomische Entscheidungen weitreichende makroökonomische Auswirkungen haben.
Ausgehend von der betrieblichen Situation als Auszubildende oder Auszubildender und Mitarbeiterin oder Mitarbeiter, die durch gesetzliche Vorschriften unterstützt und geschützt werden, reflektieren und planen sie angeleitet ihre berufliche und private Zukunft. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer sozialen Sicherung und privaten Vorsorge (LF 1).
Mit den auf Grundlage von betriebsinternen Daten ermittelten Preisen müssen sich Unternehmen im gesamtwirtschaftlichen Prozess behaupten. So unterliegt die Preisstrategie einer Einzelhandelsunternehmung nicht nur Kostengesichtspunkten sondern auch dem unterschiedlichen Nachfrageverhalten sowie gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen. Wesentliche preispolitische Maßnahmen des Einzelhandelsunternehmens lernen die Schülerinnen und Schüler kennen und zu berücksichtigen. Sie beschreiben die Preiskalkulation (LF 9).
Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
In diesem Fach werden die Lernfelder zusammengefasst, die die Werteprozesse beinhalten, die der Planung und der Kontrolle der betrieblichen Leistungsprozesse dienen, Kennzahlen für die Feststellung des Unternehmenserfolgs liefern und eine Grundlage für Investitions- und Finanzierungsprozesse bieten.
Im zweiten Ausbildungsjahr lernen die Schülerinnen und Schüler die Erfassung des Werteflusses anhand der Bearbeitung von einfachen Belegen kennen. Sie werden in die Ermittlung der Kosten, des Umsatzes und des Erfolgs des Unternehmens einbezogen. Die Schülerinnen und Schüler nutzen die Daten aus dem Jahresabschluss und ermitteln Kennzahlen, die zur Vorbereitung unternehmenspolitischer Entscheidungen dienen können. Sie entwickeln ein Problembewusstsein für betriebliche Kennziffern und gewinnen Sicherheit im Umgang mit unterstützender Software (LF 8).
Lernfeld 1 | Lernfeld 2 | Lernfeld 3 | Lernfeld 4 | Lernfeld 5 |
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80 Std. Das Einzelhandelsunternehmen repäsentieren |
80 Std. Verkaufsgespräche kundenorientiert führen |
80 Std. Kundinnen/Kunden im Servicebereich Kasse betreuen |
40 Std. Waren präsentieren |
40 Std. Werben und den Verkauf fördern |
Lernfeld 6 | Lernfeld 7 | Lernfeld 8 | Lernfeld 9 | Lernfeld 10 |
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60 Std. Waren beschaffen |
60 Std. Waren annehmen, lagern und pflegen |
60 Std. Geschäftsprozesse erfassen und kontrollieren |
40 Std. An preispolitischen Maßnahmen mitwirken |
60 Std. Besondere Verkaufssituationen bewältigen |